Was treibt einen vernunftbegabten Menschen dazu, 78 Kilometer und 2.200
Höhenmeter freiwillig durch die Schweizer Alpen zu rennen? Für jemanden, für den
ein normaler Marathon nicht mehr das letzte Abenteuer darstellt, der Steigungen
als solche nicht als läuferisches Hindernis empfindet und ein besonderes Faible
für die Bergwelt hat, ist der Swiss Alpine K 78 einfach eine sehr verlockende
Herausforderung.
So auch für Dr. Bettina Mecking von Marathon Dinslaken (s. anl. Aufnahme),
die bei ihrem Premierenstart in Davos taktisch diszipliniert im Rahmen des
enggesteckten Zeitlimits eine überzeugende Leistung bot.
Der größte Berg-Ultramarathon der Welt führte zuerst von Davos (1.538.m ü.M.)
in Richtung Filisur, wo der tiefste Punkt der Strecke erreicht wurde (km 32;
1019 m ü.M.) Von nun an ging es stetig bergauf nach Bergün (km 39 1.365 m ü.M.),
das Bettina Mecking in 4:42:44 Std. erreichte. Die Strecke führte weiter bergauf
durch das Val Tuors zum Weiler Chants (km 47, 1.822 m ü.M.). Kurz hinter Chants
ging der befestigte Weg in Bergpfade über, und es begann das steilste Stück der
Strecke. Den höchsten Punkt der Strecke, die Keschhütte auf 2.632 m ü. M.,
erreichte Bettina nach 53 km und einer Zwischenzeit von 7:27:40 Std. Über den
Panoramatrail führte die Strecke zum Scalettapaß (km 60,206), wo der Rennarzt
jeden Läufer hinsichtlich seiner Fitness in Augenschein nahm.
Auf den nächsten 4 Kilometern nach Dürrboden ging es 600 Höhenmeter bergab, auf
befestigten Wegen führten die letzten 14 km sanft bergab nach Davos.
Für die 78 Kilometer mit je 2.320 Steigungs- und Gefällemetern benötigt die
42-jährige Ultraläuferin 11:32:00 Std. Mit einem aufgeschlagenen Knie, aber
überglücklich und um eine Lauferfahrung reicher überquerte Bettina Mecking die
Ziellinie im Stadion von Davos.