CITY-LAUF. Anmeldezahlen erreichten ihre Obergrenze. Teilnehmer lobten die
Organisatoren. Sportliches Niveau erhöht.
MICHAEL BLATT
Ein kollektiver Erschöpfungszustand machte sich gestern Nachmittag im Anschluss
an den zweiten Sparkassen-City-Lauf in Dinslaken breit. Neben den 1642-Startern
waren auch tausende anfeuernde Zuschauer am Rande der Strecke. Das
Organisationsteam von Marathon Dinslaken und Moderator Laurenz Thissen war
sichtlich geschafft. Doch dass sich alle Mühen im Vorfeld und am
Veranstaltungstag gelohnt haben, zeigte sich in den strahlenden Gesichtern
vieler Menschen vor Ort. Läufer sprangen im Stadthallen-Foyer vor Freude über
ihre Zeit in die Luft. Der Marathon-Vorsitzende Michael Keuten ließ sich
erleichtert im Bistro nebenan in einen Stuhl fallen.
Auf der einen Seite gab es den Spitzensportler, der im
Zehn-Kilometer-Hauptlauf seine Bestzeiten pulverisierte, auf der anderen Seite
stolze Familienväter, die für die Bewältigung der Strecke reichlich Anerkennung
von der Verwandtschaft bekamen. Laufveranstaltungen kennen nicht einen, sondern
viele Gewinner. Und zu eben diesen darf sich auch die Stadt Dinslaken zählen,
die mit dem Großereignis sowohl in der eigenen Bevölkerung, als auch von
außerhalb einiges an Prestige gewinnt. Die Bürger sind stolz auf ihre Heimat.
Während anderswo die Teilnehmerzahlen rückläufig sind, boomte die
Dinslakener Neuauflage. Das Erfolgsrezept ist denkbar einfach. „Wir wollen jeden
Läufer ansprechen", erläuterte Cheforganisator Keuten. Pressewart Johannes
Nißing machte sich sogleich Gedanken, wie es um die Zukunft bestellt ist: „Wir
müssen uns ernsthaft Gedanken machen, wo die Obergrenze ist." Im Gegensatz zur
Premiere gab es eine Steigerung von knapp 400 Anmeldungen.
Beim City-Lauf stimmte es jedoch nicht nur in der Breite, sondern
auch in der Spitze. „Das sportliche Niveau ist angehoben worden", zeigte sich
Nißing zufrieden. Schnellster Hauptläufer am gestrigen Tag war Marc Andre
Ocklenburg vom Ayyo Team Essen in 32:11 Minuten. Er ließ Vorjahressieger und
Trainingskollege Karsten Kruck hinter sich, indem er bereits in der ersten
Rennhälfte attackierte. „Ich bin schon ziemlich an meine Grenzen gekommen",
verriet der Sieger im Ziel. Kontrahent Kruck, dessen Streckenrekord weiter
Bestand hat, schickte sogleich eine Kampfansage los: „Nächstes Jahr komme ich
wieder. Dann mit einer schnelleren Zeit."
Die flinkeste Dame kam wie Ocklenburg ebenfalls aus Essen.
Felicitas Vielhaber (Tusem) lief in 36:47 Minuten eine neue persönliche
Bestleistung, gleichzeitig weiblicher Streckenrekord. Sie zeigte sich begeistert
von der Stimmung: „Die Sambaband war klasse."
CITY-LAUF
Franziska hieß die erste Siegerin
FRANZISKA WEHRAN hieß die erste Siegerin beim Sparkassen-City-Lauf. Die Akteurin
von der LAV Oberhausen gewann am Vormittag den Bambini-Marathon über 421 Meter.
Schirmherrin Birgit Hesse von der Dinslakener Ring-Apotheke war hinterher
erleichtert: „Alles hat gut geklappt." Die Verwandtschaft der Kleinsten hatte
zuvor mit manch unachtsam abgestelltem Kinderwagen für Schweißperlen bei den
Streckenposten gesorgt.
ZWEI HELFER, die für die Absicherung der Strecke vorgesehen waren, blieben der
Veranstaltung unentschuldigt und ohne für Ersatz zu sorgen, fern. Da auf die
Schnelle kein Ersatz aufzutreiben war, musste an anderer Stelle das Kontingent
ausgedünnt werden. Auch wenn sich dann doch das ein oder andere Auto,
beziehungsweise Fahrrad in das Renngeschehen mogelte, blieben größere
Behinderungen und Zusammenstöße zum Glück aus.
AM ENTENTEICH verließen einen Teilnehmer die Kräfte. Mit einem Infekt an den
Start gegangen, kollabierte er während des Rennens. Dr. Jörg Falkenburg,
zuständig für die medizinische Betreuung während der Veranstaltung, war nach
kurzer Zeit an der Unglücksstelle und ließ den Läufer vorsichtshalber ins
Krankenhaus einweisen. Von dort kam allerdings schnell die Entwarnung. Dem
Patienten ginge es schon wieder besser.
ZEHN PROZENT der Teilnehmer machten von der Möglichkeit Gebrauch, ihre
.Startunterlagen bereits am Samstag im Stadthallen-Foyer abzuholen. „Das werden
wir auf jeden Fall im nächsten Jahr wiederholen und dann auch in der
Ausschreibung erwähnen", zeigte sich der Marathon-Vorsitzende Michael Keuten
zufrieden mit der Maßnahme.
ÜBER 30 Aktive schickte der Kanu-Club-Friedrichsfeld ins Rennen. „Laufen gehört
bei uns zum wöchentlichen Trainingsprogramm und einmal jährlich nehmen wir an
einem Citylauf teil", erklärte Vereinsmitglied Klaus Weiß die hohe Präsenz
seiner Abteilung.
DER DURCHSCHNTTTS-LÄUFER bei der Veranstaltung war 32,4 Jahre alt. Diese
Randnotiz errechnete das Zeitnehmerteam von TAF-Timing, welches den ganzen Tag
über keinerlei Probleme mit der Zeitmessung hatte.
REICHLICH HUNGER brachten Zuschauer und Teilnehmer zum City-Lauf mit. „Der
Würstchenverkauf ist super gelaufen", war Stadthallenpächter Jörg Springer mit
dem Geschäft zufrieden.
MIT VOLLEM Einsatz war Cheforganisator Michael Keuten in den letzten Wochen rund
um die Uhr aktiv. „Er hat nur noch für diese Veranstaltung gelebt", hob
Marathon-Pressewart Johannes Nißing dessen Engagement hervor. Dieser gab im
gleichen Atemzug das Kompliment zurück: „Ein riesen Lob an das
Organisationsteam."
VERRECHNET HATTE sich Nißing bei der benötigten Anzahl der Absperrmaterialen.
Deshalb musste er am Samstagmorgen für Nachschub sorgen. Hilfe bekam er dabei
von Irmgard Hülsemann und ihrem Sohn Jan-Hendrik, die mit einem Pritschenwagen
den Transport ermöglichten und selbst noch mit anpackten.
AB HEUTE haben Teilnehmer, die noch nicht ihre Urkunden erhalten haben, die
Möglichkeit, das Zertifikat ihrer Leistung in der Hauptstelle der Sparkasse
Dinslaken abzuholen.
ALLE ZEITEN des City-Laufs im Internet unter: www.marathon-dinslaken.de.