NRZ vom 26.03.2007

Sieger auf allen Seiten

CITY-LAUF. Anmeldezahlen erreichten ihre Obergrenze. Teilnehmer lobten die Organisatoren. Sportliches Niveau erhöht.

MICHAEL BLATT

Ein kollektiver Erschöpfungszustand machte sich gestern Nachmittag im Anschluss an den zweiten Sparkassen-City-Lauf in Dinslaken breit. Neben den 1642-Startern waren auch tausende anfeuernde Zuschauer am Rande der Strecke. Das Organisationsteam von Marathon Dinslaken und Moderator Laurenz Thissen war sichtlich geschafft. Doch dass sich alle Mühen im Vorfeld und am Veranstaltungstag gelohnt haben, zeigte sich in den strahlenden Gesichtern vieler Menschen vor Ort. Läufer sprangen im Stadthallen-Foyer vor Freude über ihre Zeit in die Luft. Der Marathon-Vorsitzende Michael Keuten ließ sich erleichtert im Bistro nebenan in einen Stuhl fallen.
   Auf der einen Seite gab es den Spitzensportler, der im Zehn-Kilometer-Hauptlauf seine Bestzeiten pulverisierte, auf der anderen Seite stolze Familienväter, die für die Bewältigung der Strecke reichlich Anerkennung von der Verwandtschaft bekamen. Laufveranstaltungen kennen nicht einen, sondern viele Gewinner. Und zu eben diesen darf sich auch die Stadt Dinslaken zählen, die mit dem Großereignis sowohl in der eigenen Bevölkerung, als auch von außerhalb einiges an Prestige gewinnt. Die Bürger sind stolz auf ihre Heimat.
   Während anderswo die Teilnehmerzahlen rückläufig sind, boomte die Dinslakener Neuauflage. Das Erfolgsrezept ist denkbar einfach. „Wir wollen jeden Läufer ansprechen", erläuterte Cheforganisator Keuten. Pressewart Johannes Nißing machte sich sogleich Gedanken, wie es um die Zukunft bestellt ist: „Wir müssen uns ernsthaft Gedanken machen, wo die Obergrenze ist." Im Gegensatz zur Premiere gab es eine Steigerung von knapp 400 Anmeldungen.
   Beim City-Lauf stimmte es jedoch nicht nur in der Breite, sondern auch in der Spitze. „Das sportliche Niveau ist angehoben worden", zeigte sich Nißing zufrieden. Schnellster Hauptläufer am gestrigen Tag war Marc Andre Ocklenburg vom Ayyo Team Essen in 32:11 Minuten. Er ließ Vorjahressieger und Trainingskollege Karsten Kruck hinter sich, indem er bereits in der ersten Rennhälfte attackierte. „Ich bin schon ziemlich an meine Grenzen gekommen", verriet der Sieger im Ziel. Kontrahent Kruck, dessen Streckenrekord weiter Bestand hat, schickte sogleich eine Kampfansage los: „Nächstes Jahr komme ich wieder. Dann mit einer schnelleren Zeit."
   Die flinkeste Dame kam wie Ocklenburg ebenfalls aus Essen. Felicitas Vielhaber (Tusem) lief in 36:47 Minuten eine neue persönliche Bestleistung, gleichzeitig weiblicher Streckenrekord. Sie zeigte sich begeistert von der Stimmung: „Die Sambaband war klasse."



 

CITY-LAUF

Franziska hieß die erste Siegerin

FRANZISKA WEHRAN hieß die erste Siegerin beim Sparkassen-City-Lauf. Die Akteurin von der LAV Oberhausen gewann am Vormittag den Bambini-Marathon über 421 Meter. Schirmherrin Birgit Hesse von der Dinslakener Ring-Apotheke war hinterher erleichtert: „Alles hat gut geklappt." Die Verwandtschaft der Kleinsten hatte zuvor mit manch unachtsam abgestelltem Kinderwagen für Schweißperlen bei den Streckenposten gesorgt.

ZWEI HELFER, die für die Absicherung der Strecke vorgesehen waren, blieben der Veranstaltung unentschuldigt und ohne für Ersatz zu sorgen, fern. Da auf die Schnelle kein Ersatz aufzutreiben war, musste an anderer Stelle das Kontingent ausgedünnt werden. Auch wenn sich dann doch das ein oder andere Auto, beziehungsweise Fahrrad in das Renngeschehen mogelte, blieben größere Behinderungen und Zusammenstöße zum Glück aus.

AM ENTENTEICH verließen einen Teilnehmer die Kräfte. Mit einem Infekt an den Start gegangen, kollabierte er während des Rennens. Dr. Jörg Falkenburg, zuständig für die medizinische Betreuung während der Veranstaltung, war nach kurzer Zeit an der Unglücksstelle und ließ den Läufer vorsichtshalber ins Krankenhaus einweisen. Von dort kam allerdings schnell die Entwarnung. Dem Patienten ginge es schon wieder besser.

ZEHN PROZENT der Teilnehmer machten von der Möglichkeit Gebrauch, ihre .Startunterlagen bereits am Samstag im Stadthallen-Foyer abzuholen. „Das werden wir auf jeden Fall im nächsten Jahr wiederholen und dann auch in der Ausschreibung erwähnen", zeigte sich der Marathon-Vorsitzende Michael Keuten zufrieden mit der Maßnahme.

ÜBER 30 Aktive schickte der Kanu-Club-Friedrichsfeld ins Rennen. „Laufen gehört bei uns zum wöchentlichen Trainingsprogramm und einmal jährlich nehmen wir an einem Citylauf teil", erklärte Vereinsmitglied Klaus Weiß die hohe Präsenz seiner Abteilung.

DER DURCHSCHNTTTS-LÄUFER bei der Veranstaltung war 32,4 Jahre alt. Diese Randnotiz errechnete das Zeitnehmerteam von TAF-Timing, welches den ganzen Tag über keinerlei Probleme mit der Zeitmessung hatte.

REICHLICH HUNGER brachten Zuschauer und Teilnehmer zum City-Lauf mit. „Der Würstchenverkauf ist super gelaufen", war Stadthallenpächter Jörg Springer mit dem Geschäft zufrieden.

MIT VOLLEM Einsatz war Cheforganisator Michael Keuten in den letzten Wochen rund um die Uhr aktiv. „Er hat nur noch für diese Veranstaltung gelebt", hob Marathon-Pressewart Johannes Nißing dessen Engagement hervor. Dieser gab im gleichen Atemzug das Kompliment zurück: „Ein riesen Lob an das Organisationsteam."

VERRECHNET HATTE sich Nißing bei der benötigten Anzahl der Absperrmaterialen. Deshalb musste er am Samstagmorgen für Nachschub sorgen. Hilfe bekam er dabei von Irmgard Hülsemann und ihrem Sohn Jan-Hendrik, die mit einem Pritschenwagen den Transport ermöglichten und selbst noch mit anpackten.

AB HEUTE haben Teilnehmer, die noch nicht ihre Urkunden erhalten haben, die Möglichkeit, das Zertifikat ihrer Leistung in der Hauptstelle der Sparkasse Dinslaken abzuholen.

ALLE ZEITEN des City-Laufs im Internet unter: www.marathon-dinslaken.de.